„Das Wissen um das gemeinsame Problem“ – Wertschätzende Grundhaltung

Dem Prinzip des Peer-Learnings entsprechend erfolgt der Wissenstransfer auf der Ebene „Gleichgestellter“, so dass die Spezifik des „Problems“ als Gegenstand des kollegialen Austausches kaum noch dargestellt werden muss und darüber Energie-verlust vermieden werden kann.

Ziel ist die Entwicklung und Aufrechterhaltung einer eigenen „Fortbildungskultur“, der eine Haltung zugrunde liegt, die geprägt ist von gegenseitiger Akzeptanz und Wertschätzung und auch bei unterschiedlichen Meinungen und Einschätzungen im Prozess bestehen bleibt und trägt.

Raum für Kommunikation und Austausch wird gegeben

Wenn Lehrkräfte von Lehrern lernen können, geschieht dies in einer Art „Schutzraum“. Die Ausgangslage, die Problembeschreibungen und Themen gleichen sich zunehmend. Im Rahmen der kollegialen Lehrerfortbildung kann daher der Raum für Fragen gegeben werden, in dem individuelle Erwartungen verfolgt und auch konkretisiert werden können. Zudem können Erfahrungen aus gleicher Perspektive kommuniziert und ausgetauscht werden.

Die darüber gewonnene Authentizität in der Weitergabe dieses Wissens und der Erfahrungen an Kolleginnen und Kollegen macht die Spezifik und die besondere Wirksamkeit dieser Fortbildungen aus.

Die Arbeit mit verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen ist nicht immer vorurteilsfrei. Über die Öffnung einer Förderschule mit Ausgleichsklassen im Rahmen einer kollegialen Fortbildung wird die Möglichkeit geschaffen, sich vor Ort ein Bild über Möglichkeiten und Grenzen der Umsetzung verhaltensregulierender Konzepte zu bilden. Anhand von handlungsorientierten Methoden und konkreten Beispielen wird im Sinne der Praxisnähe niedrigschwellig Fachwissen weitergegeben und vermittelt. Neben der Vermittlung theoretischer Belange wird der Fokus auf Bedingungen zur erfolgreichen Umsetzung, wie auch auf mögliche Stolpersteine gelegt.

Wenn Lehrer von Lehrern lernen, entwickeln sich nicht nur die fachlich-thematischen Kompetenzen, sondern auch das Wissen und Bewusstsein über die Arbeit der jeweils anderen Schulformen und ebenso die Möglichkeit, sich über das eigene Selbstverständnis und die Arbeit der eigenen Schule klarer zu werden.