Das Time-out-Prinzip

Im schulischen Alltag und im Rahmen des Entwicklungsprozesses unserer Kinder und Jugendlichen gibt es Phasen, die für eine kurze oder auch etwas längere Zeit eine Situation erzeugen, die für die Schülerinnen und Schüler nicht mehr aushaltbar und ohne Unterstützung nicht zu bewältigen ist. In diesen Notlagen bedarf es häufig einer Entlastung in Form einer „Auszeit“ (“Time out“).

„Time out“ ist eine Maßnahme, die ergriffen wird, wenn der Schüler / die Schülerin nicht in der Lage ist, den Anforderungen des Unterrichts bzw. der Integration innerhalb einer Gruppe gerecht zu werden. Mit dem Ziel der Deeskalation und Beruhigung wird eine zeitlich begrenzte Isolierung des Schülers / der Schülerin vom Unterrichtsgeschehen bzw. vom regulären Schulablauf hergestellt. Dabei wird die Form der Durchführung und Umsetzung individuell auf das Kind abgestimmt bzw. in Abhängigkeit von der spezifischen Situation unterschiedlich gestaltet. Ziel ist es, die Konfliktsituation und dabei entstehende Selbst- und Fremdgefährdungen sofort zu beenden und im Anschluss an die „Time-out“-Maßnahme eine schnellstmögliche Rückführung in den Klassenverband bzw. Schulablauf zu erreichen.

In kurzfristigen (individuell abgestimmten) Intervallen werden Gesprächsangebote gegeben. Durch das Reflektieren der vorhergegangenen Situation und damit verbundener Verhaltensweisen sollen schrittweise alternative Handlungsstrategien und Verhaltensmuster aufgebaut werden. Die „Time-out“-Maßnahmen können in unterschiedlicher Form umgesetzt werden. Folgende Möglichkeiten stehen zur Verfügung:

  • Aufenthalt im Time-out-Raum (zeitlich begrenzt, unter Kontrolle durch Erwachsene)
  • Aufenthalt an einem vereinbarten Ort / an einer vereinbarten Stelle auf dem Schulgelände
  • Aufenthalt innerhalb einer anderen Klasse
  • Aufenthalt in einem anderen Raum der Schule (z.B.: Förderraum, „Feuerwehrraum“, Beratungsraum, Schulleitungszimmer,…)
  • unterschiedliche Bewegungsangebote („Rennen“, Spaziergang,…)

Die Form der „Time-out“-Maßnahme orientiert sich immer an der spezifischen Situation und an den auslösenden Faktoren der Eskalation. Insbesondere erfolgt die Abstimmung entsprechend der Individualität des Kindes. Dabei kann die „Time-out-Situation“ von den Schülerinnen und Schülern situativ selbst gewählt und in ihrem zeitlichen Umfang selbst bestimmt werden. Gleichermaßen können diese Maßnahmen im Sinne der Krisenintervention von Seiten der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Schule festgelegt werden.