Unsere Schülerinnen und Schüler zeigen unterschiedlich stark ausgeprägte Beeinträchtigungen in der emotionalen und sozialen Entwicklung. Kinder und Jugendliche, die „uns Probleme bereiten, haben Probleme“ und benötigen daher eine ihrer Lebenssituation entsprechende Reaktion in Form einer gezielten Begleitung. Dabei gibt es im Verlauf der Beschulung für sie schwierige Phasen, in denen eine äußerst umfassende und spezifische Förderung notwendig ist, um Stabilisierung und Entwicklung überhaupt wieder zu ermöglichen.

Die Begleitung von Schülerinnen und Schülern mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt im Bereich der emotionalen und sozialen Entwicklung steht noch immer in einem Spannungsfeld zwischen den Forderungen nach Separation, Integration und Reintegration. Die individuelle Ausprägung des auffälligen Verhaltens erfordert aus unserer Sicht eine gestufte pädagogische Unterstützung auf der Grundlage einer differenzierten und qualifizierten Förderplanung. Ein wesentlicher Aspekt der konzeptionellen Ausrichtung ist die Umsetzung des Prinzips der Durchgangsschule, d.h. eine „Rückführung“ unserer Kinder und Jugendlichen an die Grund- oder Sekundarschulen sowie z.T. auch an die Gymnasien. Dabei sehen wir eine erfolgreiche Reintegration als unser Ziel und zudem als unsere originäre Aufgabe, die über gezielte und fundierte Fördermaßnahmen gut vorbereitet werden kann. Ein wesentlicher Aspekt in diesem Prozess ist die Umsetzung eines spezifischen Sozialtrainings, bei dem verschiedene Methoden und Materialien eingesetzt werden.

Unser Wunsch ist es, mit der finanziellen Unterstützung das Repertoire an Trainingsmaterialien zu erweitern sowie den Einsatz in allen Klassen und zudem auf die Bedürfnisse der Kinder abgestimmt zu ermöglichen. Das Wahrnehmen und Äußern von Gefühlen, die Auseinandersetzung mit sich selbst sowie die Kommunikation und Interaktion der Kinder und Jugendlichen untereinander sind die zunächst die zentralen Schwerpunkte dieses Trainings.

Das „große Ziel“ dieses Programms besteht darin, die Schüler und Schülerinnen bei der Entwicklung sozial kompetenten Verhaltens zu unterstützen, um ihnen eine Chance auf Teilhabe ermöglichen zu können.

Heike Boks
Förderschulrektorin